Vorgehängte, hinterlüftete Fassaden
Die gezielt hinterlüftete oder auch früher nur gering hinterlüftete ( Fugen und Ritzen ) vorgehängte Fassadenverkleidung wurde schon vor mindestens 200 Jahren praktiziert, indem man an wetterbeanspruchten Seiten des Hauses Holzschindeln oder Schalbretter anbrachte, die sich so überdeckten, dass alle Witterungseinflüsse vom eigentlichen Baukörper abgehalten wurden.
Warum wurde gerade diese Ausführungsart schon damals bevorzugt und gehört heute zu den problemlosesten und funktionssichersten Systemen?
Weil die vorgehängte hinterlüftete Fassadenverkleidung ein Mehrschalensystem ist, bei dem die einzelnen Funktionsebenen bewusst voneinander getrennt sind!
- Fassadenverkleidung
- Luftzirkulation
- Wärmedämmung und Traglattung
- Ziegelwand
Dieses System ist bauphysikalisch die sinnvollste Lösung!
Fassadenelemente werden auf eine Tragkonstruktion aus Holz oder Aluminium an der Hauswand befestigt. Je nach Ausführung der verschiedenen Elemente wird noch eine „Luftlatte“ benötigt. Zwischen der Tragkonstruktion wird die Wärmedämmung montiert ( die Stärke der Dämmung ist abhängig von der z. Zt. gültigen ENEV!). Da diese Konstruktion eine durchgehende Hinterlüftung gewährleistet ( Kamineffekt – warme Luft steigt nach oben und tritt aus, von unten kommt kalte Luft nach ) garantiert dieses System eine dauerhaft trockene Gebäudewand, auch wenn bei großen Temperaturschwankungen ein Tauwasserausfall eintritt. Dieser wird wie im Kamineffekt zuvor beschrieben abtransportiert. In der Wärmedämmung und in der Wand kann sich also kein Tauwasser ansammeln, das zu Bauwerksschäden und zu Schimmelbildung im Innenbereich führt.
In der DIN 18516 Teil 1 steht:
Vorgehängte, hinterlüftete Fassadenverkleidungen erlangen bei den heutigen erforderlichen Energiesparmaßnahmen für Alt- und Neubauten und den stetig steigenden Energiekosten eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung. Kaum ein anderer Wandaufbau ist derzeit in der Lage die steigenden Anforderungen an Wärme-, Feuchtigkeits-, Schall- und Brandschutz lt. der z. Zt. gültigen EnEv 2009 wirtschaftlicher zu erfüllen. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassadenverkleidung bildet einen echten Schutzschild für alle Wetterbelastungen wie Regen, Hagel und Schnee, außerdem ist Sie zusätzlich ein Abweisschild für Wind- und Sonnenbelastung. Nach der DIN 4108 Aussenwandkonstruktionen mit vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden fällt Sie in die höchste Schlagregenbeanspruchungsgruppe III.
Sie sehen also, eine vorgehängte, hinterlüftete Fassadenverkleidung ist der ideale Wettermantel für Ihr Haus um es dauerhaft und effektiv vor allen Witterungseinflüssen zu schützen. Im Winter behaglich warm, reduzierte Energiekosten und dampfdiffusionsoffen, im Sommer angenehm kühl durch die Abschirmung der Wärmestrahlung von aussen